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Stand der HLA-Digitalstrategie 2020–2025 nach zwei Dritteln ihrer Laufzeit

Nach zwei Dritteln Laufzeit hat das HLA seine Digitalstrategie 2020–2025 evaluiert. Der Umsetzungsfortschritt beträgt 49 Prozent. Das bis jetzt Erreichte kann als großer Erfolg gelten.

Nach zwei Dritteln ihrer Laufzeit hat das Hessische Landesarchiv (HLA) seine Digitalstrategie 2020-2025 evaluiert. In der Gesamtschau beläuft sich der Umsetzungsfortschritt auf 49 Prozent. In der Digitalstrategie hatte das HLA 2019 seine Absichten und Pläne skizziert. Schon bei der Erstellung der Digitalstrategie war abzusehen, dass ein Umsetzungsgrad von 100 Prozent keinesfalls würde erreicht werden können. Die Digitalstrategie benannte ein Maximum der Desiderate. Insofern ist der bisherige Umsetzungsfortschritt gegenüber dem Ausgangszustand als großer Erfolg zu werten.

Die HLA-Digitalstrategie beschreibt, wie sich das Hessische Landesarchiv als aktiver Player in der digitalen Transformation positioniert. „Digitalisierung“ wird dabei als die grundlegende digitale Durchdringung aller Arbeits- und Lebensbereiche verstanden. Die Digitalstrategie beschrieb vor diesem Hintergrund die Absichten und Pläne des Hessischen Landesarchivs mit Blick auf einen Zeithorizont bis 2025.

Die Digitalstrategie ist hinterlegt mit 71 Einzelmaßnahmen, die sich in die strategische Gesamtausrichtung des Hessischen Landesarchivs einfügen und Beiträge zu deren Erfüllung liefern. Die Maßnahmen wurden 2019 mit Berechnungen versehen. Damit konnten die zur Erreichung erforderlichen Zusatzressourcen beziffert werden: Diese würden ca. 40 Stellen und mehr als 8 Mio. € Mehrbedarf jährlich erfordern. Auf diese Weise ließen sich die Haushaltsanmeldungen der folgenden Jahre qualitativ mit Argumenten gut begründen und quantitativ mit Bedarfsberechnungen unterlegen.

Gerade sehr große Maßnahmen sind inzwischen besonders weit fortgeschritten. Dies ist damit zu erklären, dass die Konzentration auf wenige, aber wichtige „Leuchtturmprojekte“ es erleichtert hat, bei Haushaltsanmeldungen zu überzeugen. Vier davon sind bereits erfolgreich abgeschlossen, und zwar der Aufbau des Competence Center Records Management (CCRM) für die Beratung der Behörden bei der (elektronischen) Aktenführung, der Aufbau der beiden Zentralspeicher für digitales Archivgut bzw. für Digitalisate sowie die Einführung der führenden elektronischen Akte im Landesarchiv. Der Abbau der Rückstände bei der digitalen Erschließung des Archivguts ist weit fortgeschritten.

Maßnahmen, die Behörden oder das Archiv selbst als Adressaten haben, sind deutlich weiter gediehen als Maßnahmen zugunsten von Nutzerinnen und Nutzern oder der Öffentlichkeit insgesamt. Besondere Fortschritte hat das Landesarchiv bei wichtigen archivischen Kernaspekten erreicht: Im Strategiebereich „Informationsgesellschaft“ sind Maßnahmen mit dem Aspekt „Authentizität und Integrität“ bereits zu rund 82 Prozent erfüllt. Im Strategiebereich der „Archivleistungen“ ist dementsprechend der Aspekt „Original- und Informationserhalt auf Dauer“ mit 71 Prozent ganz vorn. Auf der technischen Ebene, im Strategiebereich „IT-Infrastruktur“, korrespondieren diese hohen Werte mit einem Umsetzungsfortschritt von rund 91 Prozent beim „Ausbau der Speicherinfrastruktur“.

Diese Resultate zeigen, dass das Hessische Landesarchiv im Sinne einer logischen Prioritätensetzung zunächst einmal dafür sorgt, dass das (digitale) Archivgut gesichert und damit vor einem unwiederbringlichen Verlust bewahrt wird. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass das Archivgut in Zukunft mit noch größerer Wirksamkeit auch für die Nutzerinnen und Nutzer komfortabel und mit vielfältigen Auswertungsoptionen digital verfügbar gemacht werden kann.

Peter Sandner, Wiesbaden